Die heimliche Heilerin 02 - Die heimliche Heilerin und der Medicus - Historisch by Ellin Carsta

Die heimliche Heilerin 02 - Die heimliche Heilerin und der Medicus - Historisch by Ellin Carsta

Autor:Ellin Carsta [Carsta, Ellin]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historisch
Herausgeber: Amazon Publishing
veröffentlicht: 2018-10-13T16:00:00+00:00


Spät am Abend, als alle sich längst in ihre Kammern und zur Ruhe begeben hatten, lag Madlen in ihrem Bett und dachte nach. Rechts hielt sie Cecilia im Arm, links Veit. Es war unbequem, doch wagte sie nicht, sich zu bewegen, da die Kinder endlich eingeschlafen waren. Ihre Schwiegermutter hatte sich, was die beiden anging, geirrt. Die Kinder waren kaum zu beruhigen gewesen und steckten sich immer wieder mit wildem Gelächter, Gerede oder Streichen gegenseitig an.

Madlen hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie sich nicht bemüht hatte, noch rasch vor Einbruch der Dunkelheit zu Kilian zu gehen, um ihn über ihre Ankunft in Heidelberg in Kenntnis zu setzen. Sie fragte sich, ob sie nicht womöglich insgeheim mit Absicht ein bisschen langsamer gemacht hatte, damit sie nicht gleich heute dort hatte hingehen müssen. Konnte das möglich sein? Eigentlich hatte sie doch gar keinen Grund, das Wiedersehen zu fürchten. Kilian und sie hatten sich schließlich immer gut verstanden, und manches Mal hatte ihr Bruder Prügel vom Vater eingesteckt, um sie davor zu bewahren. Warum scheute sie sich jetzt, ihm gegenüberzutreten?

Vorsichtig schob sie Cecilias Arm weg, den die Kleine ihr in diesem Moment im Schlaf quer über das Gesicht gelegt hatte, und drehte sich auf die Seite. Sie sah Kilian vor sich, wie er damals ausgesehen hatte. Sie beide hatten die gleichen hellblauen Augen und dunklen Haare. Wer sie genauer betrachtete, erkannte die Ähnlichkeit sofort. Madlen hatte das gefallen, hatte sie ihren Bruder als kleines Mädchen stets bewundert. Jetzt fragte sie sich jedoch, welche Bedeutung er wirklich noch für sie hatte. Sie war unruhig, ihm am nächsten Tag zu begegnen, und hoffte inständig, dass das Wiedersehen für beide ein guter Moment würde. Mit diesen Gedanken fiel sie in den Schlaf und wachte, wieder mit beiden Kindern in ihren Armen, erst am nächsten Morgen in einer erneut unbequemen Lage auf.



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